Wider dem Leerstand
Tausende von Objekten im ganzen Freistaat stehen leer. Zehn davon erfahren bei der Wiederbelebung nun qualifizierte Unterstützung durch das Expertennetzwerk der LeerGut-Agenten. Sie alle waren bis 15. März 2021 dem Aufruf des Netzwerks gefolgt und hatten sich mit ihrer Bewerbung einen so genannten „LeerGut-Schein“ gesichert. Dessen Inhalt: Beratungsleistungen im Wert von ca. 1 000 Euro, um alten Bestand zu erhalten, neue Ideen für betagte Immobilien zu fördern und frühzeitig von „Planungsphase 0“ zu unterstützen.
Fünf Monate später sind mit allen zehn geförderten Projekten von 18 Einreichungen die Erstgespräche geführt. Ob in Weimar, Neuengönna oder im Heidburger Ortsteil Liebenau, werden nun im nächsten Schritt in Workshops oder moderierten Diskussionsrunden Fundamente gelegt für die kommenden Jahre. Die Beratungsleistungen durch die ExpertInnen sind sehr vielschichtif und individuell, abhängig von dem zu entwickelnden LeerGut, der Organisationsstruktur, von der Finanzierung sowie den baurechtlichen Bestimmungen.
Im kleinen Kriebitzsch bei Altenburg steht der Workshop mit Martin Dittmann im künftigen „Kreativkonsum“ noch aus. Der Architekt zählt ebenfalls zum großen Pool aus Experten unterschiedlichster Fachgebiete und wird dem gleichnamigen Verein bei der Entwicklung eines Konzepts für den Umbau des Erdgeschosses zur Seite stehen. „Der Austausch mit Martin ist für uns sehr wertvoll. Weil er aus einem ganz anderen Perspektive auf unser Projekt schaut und neue Ideen mit rein bringt“, betont Maike Steuer. Nach fast 30 Jahren Leerstand hat die 39-Jährige den ehemaligen Konsum im April 2021 gekauft und setzt nun alles daran, dem Gebäude zu neuem Glanz zu verhelfen. Vereinsgründung inklusive.
Der Bedarf an „LeerGut-Scheinen“ ist auch nach dem Ende der Antragsfrist noch groß, wir erhalten weiterhin Anfragen zur Unterstützung.