Rückblick unsere Netzwerktreffens in Sundhausen
Klein, aber oho – so präsentierte sich uns Sundhausen mit seinen gut 360 Einwohnern am 7. Juli 2022 bei unserem elften und letzten Netzwerktreffen vor der Sommerpause. Gelegen unweit von Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis empfing uns Bürgermeister Christopher Kaufmann im alten Konsum. Dass dort an Stelle von Regalen voller Butter, Zucker und Milch eine neue Anlaufstelle für die Einwohnerinnen und Einwohner am Entstehen ist, die Räume dank einer Kooperation mit der TU Berlin und der Sto Stiftung auf innovative Weise modernisiert wurden und nun multifunktional genutzt werden können, sorgte bei den 22 Gästen für große Augen. Bei einem ausführlichen Rundgang durch Haus und Dorf erläuterte Christopher, wie alle gemeinsam den Dorfkern wiederbeleben und sich dafür stark machen, dass so schöne Projekte wie der farbenfrohe Durchgang zur Kita realisiert werden können. Kunterbunt gestaltet, mit Büchertauschregal und interaktivem Touchscreen ausgestattet, weht dort wortwörtlich ein frischer Wind.
Treibende Kraft hinter allen Aktivitäten: Die Stiftung Landleben, die sich mit verschiedenen Projekten Themen wie altersgerechtes Wohnen auf dem Land, Mobilität und Teilhabe älterer Menschen im ländlichen Raum widmet. Und das mit einer Ausdauer und Beharrlichkeit, gepaart mit sehr viel Pragmatismus und Alltagskreativität, die uns wirklich beeindruckt hat. Als LeerGut-Agent der ersten Stunde und Bürgermeister ist es für Christopher Kaufmann und Stiftungsvorstand Frank Baumgarten eine Herzensangelegenheit, Veränderung voran zu treiben: „Das LeerGut ist eines der wichtigsten Güter, die wir haben im ländlichen Raum haben. Ich engagiere mich, weil ich den Leuten zeigen will, dass es anders geht“, ist Christopher überzeugt. Netzwerktreffen seien dabei ein sehr wichtiges Instrument, „weil jeder Wissen und eigene Erfahrungen mitbringt, die sonst verloren gingen.“
Bei Kaffee und Kuchen entsponn sich manch angeregtes Gespräch, das so manchen Fan alter Bausubstanz in seinem Tun bestätigte bzw. neue Gesichter in der Runde dazu ermutigte, sich selbst an ein eigenes Projekt heran zu trauen. Neben aktiven LeerGut-Agenten aus den verschiedensten Ecken Thüringens, fanden sich mit Bertram Schiffers, Katja Fischer und Tom Kuntzelmann gleich drei Vertreter der IBA Thüringen unter den Gästen, ebenso eine Mitarbeiterin des Landratsamts Wartburgkreis, Andreas Stehfest als Bürgermeister von Münchenbernsdorf und Daniela Brittling vom Projekt „Alte Grundschule Greußen“ oder Line Bernstein von der Alten Feuerwache Weimar. Gemeinsamer Tenor der spannenden Runde: Es ist schön zu sehen, dass es überall Leute mit Visionen gibt, die für den ländlichen Raum brennen. Dem können wir uns nur anschließen und planen bereits das nächste Treffen. Am 6. Oktober machen wir in Ummerstadt im Rodachtal das Dutzend voll.